Freitag, 20.03.2015

Latacunga

Weiter gings nach Latacunga, ein Städtchen weiter im Norden. Falls wir nun doch noch Sonnenschein haben sollten, hatten wir vor, auf die Schutzhütte des Cotopaxi-Vulkans zu wandern oder zu dem Kratersee Quilotoa. Der Wettergott meinte es aber nicht gut mit uns und so machten wir alternative Pläne. Erst einmal besuchten wir einen noch sehr original typischen ecuadorianischen Wochenmarkt im kleinen Dorf Saquisilí. Dort schlemmten wir uns auf gut Glück mit unseren Mägen durch die komplette Markthalle (im Nachhinein kann ich sagen: ich habe wohl einen Saumagen!). Bei frischen exotischen Früchten, vor unseren Augen gepressten Fruchtsäften und den ganzen Spezialitäten wir Humitas, Pinchos, Empanadas, Tortillas de maíz con queso, Fritada oder Chulpi Chocho kann man aber auch nicht Nein sagen. Außerdem legte ich mir noch einen handgemachten Poncho aus Alpakawolle zu, um den ich bisher schon ein paar Male froh war!

 

Den Abend verbrachten wir ganz Touri-Untypisch im Kino hier. Auch wenn die Handlung nicht extrem hoch war muss ich mit Stolz sagen, dass ich so gut wie alles auf Spanisch verstand. An manchen Stellen hatte ich dann aber doch noch zum Glück Kathi als Dolmetscherin neben mir sitzen.

An unserem zweiten Tag besuchten wir die Hacienda Tilipulo ein wenig auf dem Land bei Latacunga. Vor über 300 Jahren wurde sie im Kolonialstil erbaut und diente als Textilfabrik. Vor etwa 17 Jahren wollte die ecuadorianische Regierung ein Hotel daraus machen und baute an. Obwohl so gut wie alles fast fertig aussieht, wurde das ganze Projekt nie vollendet, wie so vieles hier. Jetzt kümmert sich nur noch ein Hausmeister um die ganze Anlage, sonst steht alles leer. Und ich muss sagen, das ist echt schade! Das Gut ist wunderschön verwinkelt und die kleinen Gärtchen geschmackvoll bepflanzt und gepflegt. Wir waren wirklich erstaunt wie poetisch und wunderschön dieser Ort war. Der Hausmeister wollte uns zwar zuerst nicht reinlassen, aber als er dann merkte, dass wir gut Spanisch sprachen und wirklich interessiert waren, da öffnete er uns gerne das Tor und führte uns mit Stolz in jedes einzelne Zimmer.

 

Unseren gemeinsamen Kurzurlaub in die Sierra ließen Kathi und ich schließlich bei inzwischen echt genießbaren ecuadorianischen Bier auf der Dachterasse über Latacunga ausklingen.