Donnerstag, 27.11.2014

Back to work

Hallo meine Lieben!

Erst einmal ein riesiges Dankeschön an alle, die meinen Blog so fleißig verfolgen und mich dann auch noch mit Kommentaren und Nachrichten loben. Das freut mich jedes Mal wirklich sehr und es ist sowieso immer schön, von den Leuten aus der Heimat mal wieder etwas zu hören.

Ich war jetzt 1 1/2 Wochen im Dschungel geblieben und es ist wieder einmal viel passiert. Wenn man dann aber mal alles aufschreiben möchte, weiß man aber schon nicht mehr, was man erzählen könnte. Kennt bestimmt jeder. Aber ich werde einen Versuch machen.

Als wir aus unserem kleinen Urlaub aus Baños zurückkehrten, waren wir erst einmal echt froh über das warme Regenwaldklima. In Ambato war es uns dann bei circa 18 Grad doch zu frisch, denn wir hatten uns schon so an die Hitze gewöhnt. Die beiden anderen haben sich auch noch ordentlich erkältet. Aber als wir im amaZOOnico ankamen, waren wir heilfroh die letzten Tage nicht da zu sein. Denn wie es schien ist das Chaos eingebrochen. Jeden Tag kamen Horden von Touristen, sodass jeder Volontär Überstunden machen musste, damit die Arbeit noch einigermaßen erledigt war. Außerdem hat eine neue Volontärin an ihrem ersten Tag gleich mal zwei Affen frei gelassen. Einer davon, Herman (das ist unser Wollaffe), ist ein Alphatier. D.h. er sieht in jedem anderen Affenmännchen seinen Konkurrenten und tötet ihn. Aber er war ebenfalls in Gefahr, da Johan, ein Klammerafffenmännchen, immer noch nicht eingefangen wurde. Und der will Johan töten. Wie im Krimi gehts bei uns zu und her... Herman konnten wir jedoch wieder einfangen, aber Michael, der verrückte aggressive Kapuzineraffe konnte uns längere Zeit an der Nase herum führen. Schlussendlich ist er jetzt aber auch wieder in seinem Käfig.

Das Chaos ging teilweise weiter die Woche danach. Die Renovierungsarbeiten machen das Arbeiten etwas komplizierter, aber dafür haben wir in ein paar Wochen einen schönen Anbau an unserem Volontärshaus und ein neues Futterhaus.

Am Donnerstag letzte Woche war ein richtig cooler Tag für mich. Ich durfte mit auf eine Auswilderung gehen. Das Ziel von unserem Projekt ist, dass die Tiere irgendwann selbstständig im Wald leben können. Deswegen war es echt ein schönes Gefühl und eine Bestätigung für die ganze harte Arbeit, als ich dann gesehen habe, wie die Boa constrictor und der Kaiman im Wald verschwunden sind. In Freiheit zu leben ist allemal besser, auch wenn die beiden uns Volontäre als ihre Pfleger und Futterbringer ganz sicher sehr vermissen werden. Die Boa war echt groß, ganze drei Meter lang. Der Kaiman war nicht so lang, aber dafür sehr aggressiv. Aber alles ist gut gegangen auf unserem Marsch in den Schutzwald hinein und keiner wurde verletzt. Die Bilder werde ich demnächst noch nachtragen.

Am Sonntag, meinem zweiten freien Tag, wollten Jana und ich mit einem unserer Waldhüter auf Tour gehen. Dort hat man mal die Chance wilde Tiere zu sehen oder sonst einfach mal einen anderen Teil unseres Waldes. Also machten wir uns voller Vorfreude morgens auf, um zu seinem Haus im Wald zu fahren und laufen. Leider war die Wegbeschreibung sehr sehr vage und verliefen wir uns natürlich vollkommen. Nach 2 Stunden gaben wir dann auf, weil es im Regenwald natürlich auch genau dann aus Kübeln regnete und so machten wir uns doch wieder auf den Rückweg. Aber so ein Tag in der Hängematte mit trockenen Kleidern war auch nett.

Die letzten drei Tage habe ich dann gearbeitet. Da es zu viel wäre, alles hier aufzuschreiben, zeige ich einfach ein paar Fotos. Dann kann man sich das sowieso viel besser vorstellen.

Michael, nachdem er wieder sicher in seinem Käfig war. So schaut er echt niedlich aus, aber wenn ich die Kamera weg packe, wird er aggressiv und rüttelt am Gitter. Sehr furchteinflößend!

Der größere von unseren beiden Kaimanen, die wir jetzt noch haben nach der Auswilderung. Ich hab mich so gefreut, als ich ihn nach 1 (!) Monat endlich mal zu Gesicht bekommen habe. Sonst versteckt er sich nämlich richtig gut. Und ist leider auch zu alt und faul, um irgendwo herum zu schwimmen...

Und hier ein paar Bilder zum Ekeln:

eine schwarz-weiß gestreifte Wurm-Schlange (das Tier ist wirklich so eine Mischung aus beiden!), circa 30-40 cm lang!

Die Tarantel, die im Zaunpfosten wohnt. Wenn man nachts daran vorbeiläuft, kann man sie sehen. Tagsüber sieht man höchstens mal ein haariges Bein, wenn man reinschaut.

Eine Mischung aus Skorpion und Spinne. Abgesehen davon, dass sie grausam lange Beine hat, hat sie an den Vorderbeinen auch noch Zangen wie ein Krebs. Anscheinend sehr schmerzhaft, wenn man sich mit ihr anlegt...

 

Und damit auch alle gut schlafen können noch zwei Bilder von dem angeblich süßesten Tier der Welt, dem Wickelbär. Da er nachtaktiv ist, sieht man ihn nur, wenn man bei Dunkelheit zu den Gehegen geht, was wir zwei Mal die Woche machen müssen, um zu schauen, ob es ihnen gut geht.

 

 

Und damit verabschiede ich mich wieder. In wenigen Stunden sitze ich schon wieder in der Pampa! Liebe Grüße an alle und ein schönes erstes Adventswochenende!

Hanna