Montag, 26.01.2015

Hola amigos a casa! Comó estan?

Mir geht’s jedenfalls super! Ich war letzte Woche nicht in Tena, obwohl ich zwei aufeinanderfolgende freie Tage hatte. Die habe ich jedoch genutzt, um endlich mal mit einem unserer Waldhüter mitzugehen und zu entspannen, denn das muss auch mal sein.

Am Mittwoch Morgen ging es also mit zwei anderen Volontären mit dem Schulkanu um 7 Uhr und einem prallgefüllten Lunchpaket (sogar mit Kaffee aus der Thermoskanne!) auf dem Rücken los. Nach einer Stunde waren wir dann beim Haus unseres Waldhüters Ruben am anderen Ende des Schutzwaldes angekommen. Es ging dann auch gleich los. Hinter seinem Haus gab es ein paar echt große Plantagen, wo er Kochbananen, Minibananen, Tee, Zimt, eine Orangenart, Chilli, Mandarinen, Erdnüsse, Yucca und vieles mehr für den Eigenbedarf anbaute. Es war sehr interessant zu sehen, wie die ganzen Früchte, die wie so gut wie tagtäglich hier essen wachsen.

 

Zwischen den Pflanzen sahen wir auch gleich unsere erste Spur und zwar die eines Krabbbenwaschbärens. Weiter ging`s auf dem engen Pfad bergauf und bergab. Wir fanden einige Tapirfußabdrücke, die Wege und Fressstellen von Pakas (sehr große Nagetiere), die Spur eines Gürteltiers und hörten oft die Schreie von unterschiedlichen Papageienarten und Tukanen. Gesehen haben wir nichts Lebendiges. Ruben meinte er hätte noch ein Aguti (auch ein Nagetier) vorbeiflitzen sehen und über uns kurz einen Mönchsschweifaffen entdeckt. Aber unser ungeübtes Auge konnte das dann doch nicht ausmachen. Außerdem bekamen wir haufenweise Erklärungen zur Fauna und deren erstaunlichen Nutzungsmöglichkeiten. Der Regenwald ist wirklich die Apotheke der Welt. Ich werde auf jeden Fall einiges von diesen Pflanzenmittelchen mit nach Hause nehmen.

Leider hat es drei Stunden aus Kübeln geschüttet. Deswegen konnten wir auch viel weniger Tiere sehen, weil die auch Schutz suchten, waren innerhalb von Minuten von oben bis unten nass und wegen der Schlitterpartie auch ordentlich verschlammt. Ein interessantes Erlebnis hatten wir noch. Da mich schon so gut wie alle gefragt haben, ob ich sowas urwaldmäßiges mache wie Maden essen, kann ich jetzt mit gutem Gewissen sagen: ja, ich habe Ameisen gegessen. Und zwar nicht irgendwelche und auch nicht nur eine, sondern Limettenameisen. Die schmecken tatsächlich wie eine Limette. Ich hätte wohl nicht so viele essen sollen, denn nachher fühlte sich mein Mund irgendwie taub an, aber sonst wars lecker. Wenn einem also mal beim Tequilatrinken die Limetten ausgehen, wisst ihr jetzt eine gute Alternative...

Den Rest des Tages, der genauso verregnet war verbrachte ich mit meinem Pulli, Tee aus der Schweiz und Schoki aus Ecuador vor meinem Laptop und schaute Filme an. Der nächste Tag war auch sehr entspant und ich konnte einiges erledigen, was ich schon länger vor mir herschob, wie Briefe schreiben und mein Wichtelgeschenk fertigbasteln.

Im amaZOOnico hat sich auch mal wieder einiges geändert. Wir haben ein paar neue Volontäre, teilweise aus Chile, und eine neue Veterinärin aus Spanien. Jetzt wird das ganze endlich mal ein wenig internationaler und vor allem wird auch mehr Spanisch gesprochen, was jetzt zugegebenermaßen nicht gerade schlecht für mich ist... Sonst noch berichtenswert ist, dass die „Regenzeit“ angefangen hat, in der es einfach ein wenig mehr regnet als sonst. Wir merken es vor allem daran, dass unser Fluss echt hoch steigt und eine beängstigend starke Strömung besitzt. Aber da wir ja im Regenwald sind, heißt es nicht, dass es in der Trockenzeit gar nicht regnet. Nur weniger halt...

 

So das war`s mal wieder von meiner Seite, ich werde euch jetzt nicht jedes Mal so zutexten. Zum Schluss noch ein paar Bilder und bis zum nächsten Mal!

 

Sonnenuntergänge am Rio Arajuno

 

Dionysos, der Totenkopfaffe, und Balthasar, unser Chichico

Fabiola, das Zwergseidenäffchen

 

Eine Mata-Mata oder Fransenschildkröte (eines der grusligsten Geschöpfe, die ich je gesehen habe...) und eine normale Wasserschildkröte